Virtualisierung und Containerisierung: Die Dynamik für IT-Infrastrukturen

In der heutigen Zeit des Cloud Computing sind Dir sicher schon einmal die Begriffe „virtuelle Maschinen (VMs)und „Container“ begegnet – und falls nicht, mach Dich bereit, mit diesen beiden IT-Größen auf Tuchfühlung zu gehen! In diesem Artikel werden wir die Grundlagen und Unterschiede zwischen den beiden Konzepten beleuchten. 

Virtualisierung: Grundladen und Anwendung

Virtualisierung ist eine Technologie, die es ermöglicht, eine virtuelle Version einer Hardwarekomponente, eines Betriebssystems oder einer Anwendung zu erstellen. Diese virtuellen Instanzen können auf einem einzigen physischen Host oder Server ausgeführt werden, wobei sie voneinander isoliert sind. Einige der wichtigsten Komponenten der Virtualisierung sind:

 

  • Hypervisor: Ein Hypervisor, auch Virtual Machine Monitor (VMM) genannt, ist eine Software- oder Hardwarekomponente, die die Virtualisierung von physischen Computern ermöglicht. Er verwaltet und koordiniert virtuelle Maschinen (VMs) auf einem physischen Hostsystem. Dabei wird sichergestellt, dass mehrere VMs gleichzeitig auf demselben Host laufen können, indem er die Ressourcen des Hosts wie CPU, Speicher und Netzwerkzugriff effizient verteilt. Bekannte Hypervisor-Plattformen sind VMware, Microsoft Hyper-V und KVM.
  • Virtual Machine (VM): Eine VM ist eine vollständige virtuelle Umgebung, die ein Betriebssystem und Anwendungen enthält. VMs ermöglichen es, mehrere Betriebssysteme auf einem einzelnen physischen Server auszuführen, was die Ressourcennutzung verbessert.
  • Virtualisierter Speicher: Dies umfasst die Bereitstellung virtueller Speicherressourcen für VMs. Mit dem virtuellen Speicher haben VMs Zugriff auf einen Speicherpool und müssen nicht auf physische Festplatten oder RAM zurückgreifen.
  • Management-Tools: Zur Verwaltung von virtuellen Umgebungen sind spezielle Management-Tools und Software erforderlich. Diese Tools ermöglichen die Erstellung, Konfiguration, Überwachung und Wartung von VMs und anderen virtualisierten Ressourcen.

Containerisierung: Grundlagen und Anwendung:

Containerisierung ist eine andere Art der Virtualisierung, die auf einer leichtgewichtigen und effizienten Technologie basiert. Container sind in der Lage, Anwendungen und ihre Abhängigkeiten zu isolieren, ohne die Overhead-Kosten von VMs. Zu den wichtigsten Komponenten der Containerisierung zählen:

  • Container: Container sind isolierte Umgebungen, die eine Anwendung und alle ihre benötigten Ressourcen wie Code oder die notwendigen Bibliotheken enthalten. Sie sind portabel und können auf verschiedenen Systemen und Cloud-Plattformen ausgeführt werden.
  • Container-Engine: Eine Container-Engine, wie Docker, ist eine Softwareplattform und ermöglicht die effiziente Erstellung, Verwaltung und Bereitstellung von Containern.
  • Container-Image: Ein Container-Image ist eine eigenständige, ausführbare Einheit, die den Anwendungscode, Bibliotheken und alle Abhängigkeiten enthält, die zur Ausführung der Anwendung erforderlich sind. Container-Images werden aus speziellen Dateien, wie Docker-Images, erstellt und sind die Grundlage für die Erstellung von Containern.
  • Container-Orchestrierung: In komplexen Anwendungslandschaften werden Container häufig in Clustern oder auf verteilten Systemen ausgeführt. Container-Orchestrierungstools wie Kubernetes, Docker Swarm und Apache Mesos ermöglichen die automatische Skalierung, Verwaltung und das Load Balancing von Containern.

Vergleich der Organisation von virtuellen Maschinen (VM) und Containern

Virtualisierung vs. Containerisierung: Der Vergleich

Wir kennen nun die Grundlagen beider Technologien und werfen einen Blick auf die Hauptunterschiede zwischen Virtualisierung und Containerisierung:

ContainerVirtuelle Maschine
Isolation:
Virtualisierung bietet eine stärkere Isolation, da jede VM ihr eigenes Betriebssystem hat. In Containern werden Betriebssystemressourcen gemeinsam genutzt, was die Isolation etwas schwächer macht.
Ressourcennutzung:
Container sind effizienter in Bezug auf Ressourcennutzung, da sie den Overhead von Betriebssysteminstanzen vermeiden, den VMs haben.
Schnelligkeit:
Container starten und beenden in der Regel schneller als VMs, was für skalierbare Anwendungen von Vorteil ist.
Management:
Das Management von VMs erfordert mehr Overhead, während Container einfacher zu verwalten sind, insbesondere in großen Clustern mit Orchestrierungstools wie Kubernetes.
Sicherheit:
VMs sind vollständig isoliert und bieten somit eine starke Trennung zwischen Anwendungen. Im Gegensatz dazu basiert die Isolierung von Containern auf Prozessebene, was möglicherweise weniger sicher sein kann und weitere Maßnahmen benötigt.
Service instance per container:
Container sind darauf ausgelegt, eine Anwendung pro Container laufen zu lassen, während das bei VMs (auf Grund des Overheads) nicht praktikabel ist. Dieses Konzept ermöglicht eine effiziente Isolierung und Skalierung von Microservices

Die Vorteile von Containerisierung und Virtualisierung auf einen Blick

Vorteile der ContainerisierungVorteile der Virtualisierung
Effizienz: Container teilen das Host-Betriebssystem und nutzen es gemeinsam, was Ressourcen effizienter macht als VMs.Isolation: VMs sind voneinander isoliert, was die Sicherheit erhöht. Ein Problem in einer VM beeinträchtigt nicht andere VMs auf demselben Host.
Portabilität: Container sind leichtgewichtig und können auf verschiedenen Plattformen problemlos ausgeführt werden.Betriebssystemunabhängigkeit: VMs können verschiedene Betriebssysteme auf demselben Host ausführen. Dies erleichtert die Unterstützung von Legacy-Anwendungen und die Integration unterschiedlicher Betriebssysteme in einer Umgebung.
Schnelle Bereitstellung: Container starten innerhalb von Sekunden, im Gegensatz zu VMs, die länger zum Hochfahren benötigen. Snapshot-Funktionalität: Mit Hilfe von Snapshots kann der Zustand einer VM zu einem bestimmten Zeitpunkt gesichert und später auf diesen Zustand zurückgesetzt werden. Dies kann die Wiederherstellung und das Testen von Anwendungen erleichtern.

Diese Entwicklungen prägen die aktuellen Trends in der IT-Infrastruktur

Hybrid-Technologien
Die Kombination von Virtualisierung und Containerisierung ermöglicht Unternehmen, die Vorteile beider Ansätze zu nutzen und flexiblere IT-Infrastrukturen aufzubauen
Serverless Computing
Serverless-Plattformen wie kubeless oder openfass AWS Lambda und Azure Functions setzen auf Containerisierung und ermöglichen Entwickler:innen, sich auf den Code und nicht auf die Infrastruktur zu konzentrieren.
Verbesserte Container-Sicherheit:
Da Container weit verbreitet sind, werden Sicherheitslösungen für Container noch wichtiger und fortgeschrittener.
Edge-Computing
Containerisierung wird eine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung von Anwendungen und Diensten am Netzwerkrand spielen, um latenzempfindliche Anwendungen zu unterstützen.

Fazit

Virtualisierung und Containerisierung sind wichtige Technologien in der heutigen IT-Landschaft. Beide Ansätze haben ihre Stärken und Schwächen und eignen sich für unterschiedliche Anwendungsfälle. Bei der Auswahl zwischen ihnen ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen des Unternehmens zu berücksichtigen. Organisationen, die diese Technologien klug einsetzen, werden in der Lage sein, von den zahlreichen Vorteilen zu profitieren und ihre IT-Infrastrukturen effizienter und agiler zu gestalten.

 

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