Die diesjährige KubeCon + CloudNativeCon hat neue Mäßstäbe gesetzt. Mit über 10.000 Besucher:innen fand die bisher größte KubeCon + CloudNativeCon Europa 2023 diesmal im schönen Amsterdam statt.
Als aktiver Teil der Cloud-Native-Community waren wir als Silver-Sponsor wieder mit dabei und haben vor Ort die neuesten Trends und Entwicklungen im Kubernetes- und Cloud-Native-Bereich verfolgt. Hier sind unsere Top 10 Sessions der KubeCon + CloudNativeCon EU 2023:
1. Keynote: Gardens and Glaciers: Saving Knowledge Through Succession - Emily Fox, Apple
Die Keynote “Gardens and Glaciers: Saving Knowledge Through Succession” von Emily Fox, Security Engineer bei Apple hat aufgrund der Bedeutung seiner Botschaft und der Klarheit beeindruckt. Wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, um Informationen zu bewahren und weiterzugeben, werden wir mit jeder weiteren Generation von Entwickler:innen Wissen verlieren. Fox betonte die Relevanz einer aktiven Nachfolgeplanung und des Aufbaus von Führungspersönlichkeiten in der Open Source Community sowie von Mentoren:innen, Contributer und Co.
2. Breakpoints in Your Pod: Interactively Debugging Kubernetes Applications - Daniel Lipovetsky, D2IQ
Daniel Lipovetsky, Staff Software Engineer bei D2IQ hat in seinem Vortrag Breakpoints in Your Pod: Interactively Debugging Kubernetes Applications auf beeindruckende Weise demonstriert, wie man Pods im Livebetrieb debuggen kann und welche Vorkehrungen dafür getroffen werden müssen. Das Beispiel seiner Demo war kein geringeres als das der Kubernetes Cluster API, welche über 14 Controller verfügt, die über vier Pods verteilt sind. In einer integrierten Entwicklungsumgebung (IDE) konnten Breakpoints im Golang-Code gesetzt werden, die dann über einen Remotedebugger als Ephemeral Container an den Liveworkload angehängt wurden. Um eine adäquate Debuggingerfahrung zu erhalten müssen noch eine Reihe von Vorkehrungen getroffen werden:
- Die Verwendung von Debugsymbols in den Binaries
- ausreichende Capabilities im Debugcontainer
- Mapping der Codepfade
- Pausierung von Liveness-/Readiness-Probes.
3. Operating CERN SaaS at Scale with Operators - Michael Hrivnak (Red Hat), Varsha Prasad Narsing (Red Hat), Rajula Vineet Reddy (CERN) und Francisco Borges Aurindo Barros (CERN)
Der Vortrag Operating CERN SaaS at Scale with Operators von Michael Hrivnak (Red Hat), Varsha Prasad Narsing (Red Hat), Rajula Vineet Reddy (CERN) und Francisco Borges Aurindo Barros (CERN) hat die im CNCF-Umfeld bekannte Infrastruktur mit Fokus auf Operatoren in einem Multitenancykontext beleuchtet. Das Hauptaugenmerk des Vortrags war die Operator Observability, um Probleme in der komplexen Infrastruktur zu identifizieren und die gewünschte Servicequalität zu erreichen.
4. Silly Gooses, Let's Make Sense of the Security Supply Chain, Together - Grace Nguyen
Grace Nguyen, Studentin von der University of Waterloo, hat als aktive Kubernetes-Mitwirkende in ihrem Vortrag Silly Gooses, Let’s Make Sense of the Security Supply Chain, Together einen sehr zugänglichen Überblick über moderne Software Supply Chains (SSCs) mit Hinblick auf Sicherheit gegeben. Dabei hat sie einzelne Aspekte beleuchtet und eine ganze Reihe von Frameworks (z.B. SLSA) und Tools (z.B. cosign, fulcio, rekor, in-toto, TUF) vorgestellt, die unterschiedliche Probleme einer SSC mitigieren und deren Sicherheit verbessern können.
5. Connected Observability Pipelines in the OpenTelemetry Collector - Dan Jaglowski, observIQ
Im Vortrag Connected Observability Pipelines in the OpenTelemetry Collector von Dan Jaglowski, Principal Software Develope bei observIQ wurden zunächst der Stand von Observability vor Einführung von OpenTelemetry (OTel)sowie verschiedene Arten von Collectoren und deren Anwendungsbereiche vorgestellt.
Nach einer kurzen Einleitung in die Terminologie von unterschiedlichen OTel-Komponenten, wurde der Fokus auf Konnektoren als geteilte Komponenten unterschiedlicher Datenpipelines im Observabilitykontext gelegt. Diese können Daten replizieren (aufteilen) und zusammenführen, basierend auf komplexen Regelwerken können Weiterleitungen automatisch ausgeführt werden, Failover-basierend auf der Verfügbarkeit von nachgelagerten Komponenten durchführen oder Daten aggregieren. Damit lässt sich eine gute Mischung aus unterschiedlichen Telemetriedatentypen zusammenstellen, so dass benutzerdefinierte Kostenanforderungen eingehalten werden können.
6. Use Knative When You Can, and Kubernetes When You Must - David Hadas & Michael Maximilien, IBM
Michael Maximilien und David Hadas haben in ihrem Vortrag Use Knative When You Can, and Kubernetes When You Must den Einsatz von serverless Workloads aus Ressourcen-, Finanz- und Energiegründen erläutert. Dabei haben die Vortragenden Workloads auf einer kontinuierlichen Skala von Funktionen (Skalierung auf Null), über leichtgewichtige Serverless-Container (adaptive Skalierung) bis hin zu klassischen Microservice-Containern (fixe Skalierung) betrachtet. Sie sehen Knative als meinungsstarkes Kubernetes, welches das Problem der Überprovisierung von unvorhersehbaren klassischen Microservices durch flexiblere und leichtgewichtigere Paketierung begegnen kann.
7. Agones + Quilkin: Kubernetes Game Server Orchestration and UDP Service Mesh - Mark Mandel
UDP-Load-Balancing stellt eine Herausforderung dar, da die Wahl der Load-Balancing-Strategien oft vom Protokoll abhängt. Im Vortrag
Agones + Quilkin: Kubernetes Game Server Orchestration and UDP Service Mesh von Mark Mandel, Google Cloud wurde in einem Beispiel ein zweistufiges Setup mit einem UDP-Load-Balancer in der GCP vor „Quilkin“-Load-Balancern in Kubernetes gezeigt. Letztere können Load-Balancing auf Basis von Tokens durchführen, die an den Payload angehängt werden. Dadurch wird die Cloud-Load-Balancing-Funktionalität von der anwendungsspezifischen Lastausgleichsaufgabe entkoppelt und an einen hochgradig anpassbaren Load-Balancer in Kubernetes ausgelagert.
8. Past, Present, & Future of eBPF in Cloud Native Observability - Frederic Branczyk & Natalie Serrino
Der Vortrag Past, Present, and Future of eBPF in Cloud Native Observability – Frederic Branczyk, Polar Signals & Natalie Serrino, New Relic war besonders interessant, da es eine Einführung in das sehr umfangreiche Thema eBPF gab, welches eine neue Technologie ist. eBPF ermöglicht es, „einfache“ Programme direkt auf Betriebssystem-Ebene (im Kernel) auszuführen. Diesen zweischneidigen Luxus machen sich wiederum Projekte wie Cilium (ein Kubernetes Netzwerk Stack) zu Nutze, um sehr effizient Netzwerk-Pakete zwischen Kubernetes-Ressourcen zu beobachten und zu filtern.
9. Love, Death and Robots - with Wasm & K8s on Boston Dynamics Spot - Max Körbächer, Liquid Reply
Max Körbächer, Liquid Reply untersuchte in seinem Talk Love, Death and Robots – with Wasm & K8s on Boston Dynamics Spot das Potenzial der Verwendung von Containern und Kubernetes zum Betrieb von Industrierobotern, insbesondere des Boston Dynamics Spot Roboters. Der Vortrag zeigt auf, wie die Kubernetes-Technologie auf unkonventionelle und aufregende Weise eingesetzt werden kann, jenseits der traditionellen Anwendungsfälle für die Bereitstellung und Verwaltung von Anwendungen.
10. Grow Your Own Community! Lessons Learned from Running Kubernetes Community Days Across Europe
In dem Talk Grow Your Own Community! Lessons Learned from Running Kubernetes Community Days Across Europe – Matt Jarvis, Snyk; Annalisa Gennaro, SparkFabrik; Max Korbacher, Liquid Reply; Alessandro Vozza, Solo.io; Paula Kennedy, Syntasso bekam man guten Input der zum Nachdenken anregt. Themen wie Inklusion und Divergenz wurden diskutiert und wie man diese in der Cloud-Native-Community besser umsetzen kann.
Alle Vorträge und Gespräche waren in vielerlei Hinsicht sehr inspirierend, und wir sind gespannt, was die nächste KubeCon in Paris für die Community bereit hält.
Welche Session hat Dir am besten gefallen? Teil gerne Deine Highlights mit uns und schick uns eine E-Mail. Wir freuen uns auf Deine Erfahrungen und Diskussionen zu den neuesten Trends und Entwicklungen im Kubernetes- und Cloud-Native-Bereich.