Hast Du schon mal davon geträumt, an einen bestimmten Ort zu reisen, aber Dir gedacht: „Ich wünschte, ich hätte die Zeit dafür“ oder „Ich kann meinen Job nicht einfach für ein paar Monate aufgeben”? Wahrscheinlich ja – so geht es vielen von uns. Manche Erlebnisse brauchen einfach mehr Zeit, und es kann schwierig sein, solche Träume in unser Erwachsenenleben mit vielen Verpflichtungen zu integrieren. Reisen und das Entdecken anderer Teile der Welt und Kulturen können unseren Horizont erweitern, indem sie uns neue Perspektiven aufzeigen.
Bei SysEleven wissen wir, wie wichtig es ist, unseren Mitarbeiter:innen die Möglichkeit zu geben, ihren Job für eine Weile ruhen zu lassen, um solch einen Traum zu leben. Daher gehört die Möglichkeit eines Sabbaticals zu unseren beliebtesten Benefits. Johannes aus dem Marketing hat sich im Dezember 2023 dazu entschieden, zwei Monate frei zu nehmen, um nach Brasilien zu reisen. In seinem Erfahrungsbericht erzählt er uns von seinen Erlebnissen.
Viel Spaß beim Lesen!
Zwei Monate Sabbatical: Was ich geplant habe und was tatsächlich daraus wurde
Zunächst einmal, Brasilien ist einfach fantastisch. Das Land bietet alles, was ich brauche: die freundlichsten und fröhlichsten Menschen, eine beeindruckende Natur, eine vielfältige Kultur und gutes Essen. Ich war zwei Monate in Rio de Janeiro, von Dezember 2023 bis Januar 2024. Fünf Tage die Woche hatte ich vormittags für vier Stunden Portugiesischunterricht an der Caminhos Language School in Ipanema. So konnte ich das Portugiesisch-Niveau A1 abschließen
Mais Caminhos
Die Sprachschule ist Teil der NGO Mais Caminhos. Die Einnahmen der Schule fließen in die NGO Mais Caminhos, die sich für Bildung einsetzt und damit benachteiligte Kinder und Jugendliche aus den Gemeinden von Rio de Janeiro unterstützt. Einen Teil meiner Freizeit habe ich mit ehrenamtlicher Arbeit verbracht. Dabei habe ich viele Cariocas (so nennen sich die Menschen aus Rio) im Alter von 20 bis 30 Jahren kennengelernt, die durch die Unterstützung von Mais Caminhos Zugang zu besserer Bildung erhalten haben. Einige von ihnen studieren mittlerweile und geben nun in ihrer Freizeit etwas an die Gemeinschaft zurück. Es ist schön zu sehen, wie wertvoll die Arbeit der NGO ist.
Das Leben in Rio ist alles andere als einfach, wenn man nicht privilegiert aufwächst. Die gesellschaftlichen Unterschiede sind riesig und Rio de Janeiro zählt weiterhin zu den gefährlichsten Städte der Welt, was den Alltag und das Aufwachsen stark beeinflusst. Mais Caminhos trägt dazu bei, das Leben dort ein Stück besser zu machen – und ihre Unterstützung ist wirklich wertvoll.
Freizeit
In meiner Freizeit war ich viel mit anderen Schüler:innen (hauptsächlich Gringas und Gringos wie ich) und den Leuten von Mais Caminhos unterwegs. Wir haben Fußball gespielt, sind an den Strand gegangen, haben Churrascos gemacht, in Blocos gefeiert. Das Leben in Rio findet draußen statt, niemand bleibt zuhause und ein besonderes Highlight war Silvester am Strand von Copacabana.
Was ich eigentlich geplant hatte
Vor vier Jahren, also 2020, wollte ich einige Freunde in Brasilien besuchen. Doch dann brach Covid aus und meine Pläne waren gecancelt. Dank Lufthansa konnte ich meinen Flug problemlos auf unbestimmte Zeit verschieben. Ich hatte also genügend Zeit, um meine Reiseziele sorgsam zu planen. Also entschied ich mich, eine Tour in den Amazonas-Dschungel nach Eirunepé zu machen. Ich wollte mit Affen klettern, mit Papageien singen und mit Kaimanen schwimmen. Außerdem arbeitet ein alter Freund dort, welchen ich unbedingt besuchen wollte. Doch das Flugzeug, das mich in den Dschungel bringen sollte, stürzte Ende Oktober ab. Plan B sah vor, mit dem Boot dorthin zu reisen. Im Dezember dann hat eine anhaltende Dürre im Amazonas die kleine Stadt Eirunepé, unerreichbar gemacht: weder mit dem Flugzeug noch mit dem Boot und Straßen gibt es nicht. Gleichzeitig hatte ich mich aber schon in Rio de Janeiro verliebt, sodass ich beschloss, einfach dort zu bleiben. Die Stadt und der Bundesstaat Rio de Janeiro bieten ohnehin ein unglaubliches Naturerlebnis, fast wie im Dschungel.
Letztlich habe ich den „richtigen“ Dschungel also gar nicht vermisst. Meine Zeit in Brasilien war einfach unvergesslich. Besser hätte ich es mir nicht vorstellen können.