Die Tech-Industrie steht wie kaum eine andere für Innovationen. Blickt man aber auf die Mitarbeiter*innenstrukturen, zeigt sich ein völlig veraltetes Bild, das seinen Ursprung oft in überholten Geschlechteransichten und daraus resultierenden Ängsten findet. Ein Umdenken wird Zeit brauchen – aber SysEleven möchte zumindest für sich hier weiter besser werden: In Form von mehr Diversity und der Einladung zum ersten Underrepresented Hackathon 2019, bei dem zum Beispiel Frauen, alle die zum LGBTQI-Spektrum gehören, Menschen mit Handicap und People of Colour ihre Leidenschaft für Technik- und IT-Themen ausleben können.
Unsere IT-Industrie steht für Wandel und Erneuerung. Ohne unsere Ideen und Innovationen würde die Welt, wie wir sie heute kennen, still stehen. Es gäbe keine funktionierende Fertigung, keine verlässliche Krankenversorgung und keine Bahn würde mehr kommen – nicht mal verspätet. Unsere Gesellschaft ist in höchstem Maße abhängig von Technologien und damit von IT-Fachkräften, die sie betreiben und pflegen. Und so fortschrittlich sich die Technik-Landschaft gerne präsentiert, so rückständig zeigt sie sich im Bezug auf ihre Arbeitnehmer*innenstruktur.
Laut Arbeitsagentur betrug der Anteil von Frauen in einem sozialversicherungspflichtigen Informatik-Beschäftigungsumfeld klägliche 14% und der Anteil für Männer über 55 Jahre ganze 12%. Aber woran liegt es, dass gerade die IT-Industrie es schwer hat bzw. sich schwer tut, Diversität zu leben? Sind doch die Tech-Jobs eigentlich ideal für Mütter oder zum Beispiel gehandicapte Menschen unter anderem dank leicht zu realisierenden Remote Work- oder Homeoffice-Lösungen. Eine Antwort allein kann es hier nicht geben. Jedoch scheint die IT hier und da nach wie vor von gesellschaftlichen Klischees belegt zu sein – zumindest liegt diese Interpretation nahe, wenn man sich die beliebtesten Studienfächer nach Geschlechtern ansieht.
Bei Studenten auf Platz 3: Informatik oder Germanistik
Informatik nur bei Männern auf Platz drei der Top-Studienfächer 16/17 laut Statistischem Bundesamt. Laut Statistischem Bundesamt lag 2017 der Studiengang Informatik auf Platz 3 bei Männern und tauchte in den Top 10 Fächer der Frauen gar nicht auf. Hier finden sich dafür Fächer wie Pädagogik, soziale Arbeit oder Germanistik. Längerfristige Betrachtungen zeigen aber (Gott sei Dank), dass der Anteil weiblicher Studierender in Fächern mit einem hohen Männeranteil zunimmt. So sind mittlerweile fast 30 Prozent aller MINT-Studierenden Frauen.
Fragt man jedoch gerade unsere jüngeren Kolleginnen, erinnern diese sich oft an vorgefertigte Rollenbilder, die von Lehrkräften und Dozierenden noch immer vermittelt werden. Dadurch bilden sich oft Ängste und Hürden, die sich nur schwer wieder abbauen lassen. Hier kann der Appell nur lauten: Liebe Gesellschaft, Informatik und IT sind keine Männerthemen. Punkt! Lasst uns endlich aufhören, in Stereotypen zu denken und technisches Können an komplett überholten Geschlechterrollen festmachen zu wollen. Ermutigt stattdessen gerade Frauen, ihre Talente in der IT-Industrie zu entwickeln oder den Quereinstieg zu wagen und hört auch die Leisen, die ihre Bedürfnisse und Sorgen nicht ständig hinausposaunen.
Die Sache im Vordergrund: Gelebte Diversity
Bei SysEleven sind wir überzeugt: Homogenität führt häufig nur zu Konformismus und zielt so an der besten Lösung vorbei. Man braucht die Vielfalt, um wirklich funktionierende Lösungen zu erreichen. Bunte Teams arbeiten schlicht besser – ganz unabhängig davon, ob das nach schickem Zeitgeist klingt oder nicht. Deshalb engagieren wir uns seit Jahren für eine gelebte Diversität in unserem Unternehmen. Und das möglichst unaufgeregt. Diversität ist für SysEleven das Akzeptieren und Fördern von Einstellungen, Hintergründen, Gedanken und Meinungsbildern.
Bei uns steht das Können und die Sache in erster Linie im Fokus. Wir versuchen jeden Tag, die Unterschiede u.a. im Wissen aufzufangen und die besten Voraussetzungen zu schaffen, damit alle das eigene Potential ausschöpfen können. Verschiedenste Nationen arbeiten bei uns auf Deutsch und Englisch zusammen. Dabei ist es egal, ob jemand zu uns kam, um eine Ausbildung zu beginnen oder das Informatik-Studium bereits vor Jahren mit Auszeichnung abgeschlossen hat. Es macht keinen Unterschied, ob die Regenbogenflagge im Büro hängt oder die von Hertha. Und erst Recht nicht, welches Geschlecht die Person hat. Offenheit und gegenseitiger Respekt sind für uns genauso selbstverständlich wie zum Beispiel inklusive Stellenanzeigen, Unisextoiletten, die schriftliche Verpflichtung von uns allen zum AGG inklusive einer entsprechenden internen Beschwerdestelle. Kurzum: SysEleven duldet keine Form der Diskriminierung oder Belästigung.
Trotzdem ist auch bei uns in Punkto Diversität sicherlich noch nicht alles erreicht. Gerade bei den Infrastrukturthemen von SysEleven scheint die Einstiegshürde für Frauen besonders groß zu sein zum Beispiel im Vergleich mit UX-Design. Und so finden sich auch bei uns vorwiegend Mitarbeiterinnen in den Bereichen Controlling, Office-Management und HR. Hier wollen wir in Zukunft besser werden.
Ängste abbauen. Underrepresented Hackathon aufbauen
Neue Räume. Neuer Hackathon. Der SysEleven Underrepresented Hackathon richtet sich unter anderem an Frauen, jeden der sich mit LGBTQI identifiziert, Menschen mit Handicap und People of Colour.
Und weil Besserwerden mit Theorie allein nicht klappt, haben Anna und Steffen aus unserem Team den ersten SysEleven Underrepresented Hackathon ins Leben gerufen, der sich an sämtliche unterrepräsentierte Gruppen in der IT-Industrie richtet: zum Beispiel an die LGBTQI-Community, Frauen, Menschen mit Handicap und People of Colour, die mindestens Linux Basis-Wissen (zum Beispiel Arbeiten mit Non-Graphical User Interfaces) oder erste Erfahrungen mit Programmiersprachen mitbringen.
Der Hackathon ist kostenlos und findet an zwei Terminen auf Englisch in den neuen SysEleven Räumen statt. Während des ersten Meetings am Freitag, dem 22. Februar 2019 lernen sich alle kennen, stellen ihre Projekte vor oder wählen aus den vorbereiten Projekten – wie zum Beispiel „Deployment Deiner eigenen App“ – das zum eigenen Niveau passende aus. Beim Folgetermin am Samstag, dem 2. März 2019 stehen für neun Stunden die SysEleven Mentor*innen den Teilnehmer*innen zur Seite und arbeiten gemeinsam mit ihnen an den Projekten. Das Ziel ist dabei klar: Mögliche Ängste vor IT(-Infrastruktur) Themen abbauen, Sichtweisen und den Spaß an Technik teilen. Oder mit den Worten von Marie von Ebner-Eschenbach: Für das Können gibt es nur einen Beweis: das Tun.
Wir freuen uns auf Euch!